Metall bearbeiten: So wirds gemacht
Wissen über Metall bearbeiten:
Vor etwa 10.000 Jahren haben Menschen in Vorderasien damit begonnen, Metall zu bearbeiten. Das erste und für lange Zeit einzige Metall, das Menschen verarbeiten konnten, war Kupfer. Die Kunst des Metall bearbeiten wurde in den folgenden Jahrtausenden immer weiter verfeinert und immer mehr Metalle wurden im Laufe der Zeit entdeckt, entwickelt und benutzt.
Heute sind die unterschiedlichsten Metalle vom Aluminium bis zum Zink in fast jedem Gebrauchsgegenstand, jeder Maschine und jedem Haushaltsgerät zu finden. Für unterschiedliche Metalle werden mitunter unterschiedliche Bearbeitungsmethoden eingesetzt, um optimale Bearbeitungsergebnisse zu erzielen. Dennoch ist Metall bearbeiten heute keine Kunst mehr. Ob im Handwerk, im Hobbykeller oder in der Industrie. Metall bearbeiten gehört zum Alltag. Was sich auch in vielen verschiedenen Berufsbildern rund um das Bearbeiten von Metall widerspiegelt. Im folgenden Ratgeber beantworten wir für Sie ein paar der am häufigsten gestellten Fragen zum Thema Metall bearbeiten.
Inhaltsverzeichnis Metall bearbeiten:
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Was ist der Unterschied zwischen einer Metallsäge und einer Holzsäge?
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Was ist der Unterschied zwischen Löten und Schweißen beim Metall bearbeiten?
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Was bedeutet HSS und HM/VHM bei Bohrern zum Bearbeiten von Metall?
Was ist der Unterschied zwischen einer Metallsäge und einer Holzsäge?
Eine Metallsäge und eine Holzsäge unterscheiden sich in verschiedenen Punkten. Eine Metallsäge ist meistens stabiler konstruiert als eine Holzsäge. Metallsägen müssen beim Sägen höhere Kräfte aushalten als eine Säge beim Bearbeiten von Holz. Einen Sägerahmen vollständig aus Holz wie beispielsweise bei Ast- oder Baumsägen hete noch gebräuchlich, wird man bei einer Metallsäge nicht finden.
In aller Regel hat eine Metallsäge wesentlich mehr Zähne pro Inch (25,4 mm) dieser Wert wird oft als TPI (Teeth Per Inch) angegeben. Ein Metallsägeblatt ist mit durchschnittlich ca. 24 bis 32 Zähnen pro Inch deutlich feiner als ein Holzsägeblatt mit etwa 8 bis 12 Zähnen pro Inch. Zudem sind die Sägezahngeometrien (z. B. Schneid-, Frei- oder Spanwinkel) bei Metallsägen und Holzsägen sehr unterschiedlich. Es gibt für praktisch jedes Metall eigene Sägeblätter, die ein optimales Särgeergebnis ermöglichen.
Kann man Metall kleben?
Heute gibt es verschiedene Hochleistungskleber, mit denen Werkstücke aus Metall dauerhaft und zuverlässig miteinander verklebt werden können. Nicht nur in der Industrie, beispielsweise im Automobilbau werden immer mehr Metallteile geklebt anstatt genietet, geschweißt oder geschraubt. Da die Klebeverbindungen mittlerweile so belastbar sind wie andere mechanische Verbindungen, spielt beim Verkleben von Metallteilen das deutlich geringere Gewicht der Klebenähte eine immer größere Rolle.
Seit einiger Zeit sind Hochleistungskleber zum Metall kleben auch für Heimwerker erhältlich. Beispielsweise Epoxid- oder Polyurethan-Kleber. Die Verarbeitung der Kleber ist sehr einfach und erfordert kein besonderes Geschick. Die Klebenähte sind beim Metall bearbeiten in der Hobbywerkstatt mindestens so robust und langlebig wie beispielsweise eine Schraub- oder Nietverbindung. Wichtig ist, dass Sie beim Kleben von Metall die Vorgaben und Anweisungen des Klebstoffherstellers beachten. Auch das Tragen einer geeigneten Schutzkleidung mit Handschuhen, Schutzbrille und gegebenenfalls einem Atemschutz ist empfehlenswert.
Was ist der Unterschied zwischen Löten und Schweißen beim Metall bearbeiten?
Löten und schweißen sind zwei Verfahren, mit denen Werkstücke aus Metall dauerhaft miteinander verbunden werden können. Ein Unterschied liegt in der Arbeitstemperatur. Beim Schweißen ist die Arbeitstemperatur deutlich höher als beim Löten. Der wohl wesentlichste Unterschied ist, dass beim Schweißen das Material der zu verbindenden Werkstücke an der Nahtstelle so weit erhitzt wird, dass es schmilzt. Das geschmolzene Metall fließt dann ineinander, sodass eine Verbindung hergestellt wird.
Beim Löten wird dagegen ein sogenanntes Lot, ebenfalls ein Metall, verwendet. Die Nahtstellen der Werkstücke werden bis zu einer bestimmten Temperatur erhitzt, sodass das Lot schmilzt und die Naht füllt. Erkaltet das Lot, sind die beiden Werkstücke miteinander verbunden. Löten wird häufig für die Verbindung von Buntmetallen wie Kupfer oder Messing verwendet. Werkstücke aus Stahl und Aluminium werden dagegen meist geschweißt.
Was bedeutet HSS und HM/VHM bei Bohrern zum Bearbeiten von Metall?
HSS und HM/VHM sind zwei Abkürzungen, mit denen das Material bezeichnet wird, aus denen Bohrer zum Metall bearbeiten hergestellt werden. HSS ist die Abkürzung für »High Speed Steel«. Die wörtliche Übersetzung des englischen Begriffs lautet »Hochgeschwindigkeitsstahl«. Gebräuchlicher ist jedoch die Bezeichnung Schnellarbeitsstahl. Dabei handelt es sich in jedem Fall um einen hochlegierten sogenannten Werkzeugstahl. Dieses Material wurde speziell für die Verwendung bei spanabhebenden Werkzeugen entwickelt. HSS ist relativ hart und behält diese Härte bis zu Temperaturen von rund 600 Grad. Bei HSS Bohrern ist eine bis zu viermal höhere Schnittgeschwindigkeit gegenüber Bohrern aus normalem Werkzeugstahl möglich.
HM und VHM sind Abkürzungen für »Hartmetall« und »Vollhartmetall«. Die Bezeichnung Hartmetall wird für Bohrer verwendet, bei denen beispielsweise nur der vordere Teil aus Hartmetall hergestellt wird. Bei einem Vollhartmetallbohrer besteht der gesamte Bohrer von der Spitze bis zum Schaft aus Hartmetall. Hartmetall ermöglicht gegenüber normalen Werkzeugstählen und auch gegenüber HSS einen höheren Vorschub und eine höhere Schnittgeschwindigkeit beim Bohren. HM und VHM-Bohrer sind maßhaltiger, wenig hitzeempfindlich und haben eine deutlich längere Standzeit.
Tipp: Aluminium bearbeiten
Aluminium ist ein weiches Metall, das beim Sägen und Bohren zum sogenannten »Schmieren« neigt. Schmieren bedeutet, dass sich der Werkstoff auf dem Werkzeug absetzt und eine weitere Bearbeitung fast unmöglich wird. Beim Bearbeiten von Aluminium sollte daher immer ein geeignetes Schneidmittel/Kühlschmiermittel verwendet werden, welches das »Schmieren« und Festsetzen des Materials verhindert.
Welches Schleifpapier zum Bearbeiten von Metall?
Die Wahl des passenden Schleifpapiers zum Metall bearbeiten hängt vom gewünschten Endergebnis ab. Wichtig bei der Auswahl des passenden Schleifpapiers ist die Körnung und, ob das Schleifpapier für den Trocken- oder Nassschliff geeignet ist. Für feine Schleifergebnisse ist immer Nassschleifpapier empfehlenswert.
Schleifpapier erhalten Sie in handlichen, etwa DIN A4 großen Bögen oder auf der Rolle. Für Maschinen gibt es vorkonfektionierte Scheiben, die sie für Exzenterschleifer oder Schwingschleifer verwenden können.
Die Körnung von Schleifpapier zum Metall bearbeiten beginnt bei etwa 60. Dies ist die gröbste Körnung. Mit einem 60er-Schleifpapier können Sie Metallteile zügig entlacken oder entrosten. Je höher die Angabe für die Körnung ist, umso feiner ist das Schleifpapier. Um eine sehr glatte, feine Oberfläche zu erreichen, werden sie in aller Regel 3 bis 4 verschiedene Körnungen mit steigender Feinheit benötigen. Die höchste Feinheit hat Schleifpapier mit einer 7.000er-Körnung. Mit dieser feinen Körnung können Sie Metalloberflächen polieren.
Kann ich Metall mit einer Handkreissäge bearbeiten?
Mit einer leistungsstarken Handkreissäge können Sie auch mit Metall bearbeiten. Hierfür wird jedoch kein normales HSS- oder Hartmetall-Sägeblatt verwendet. Zum Metall bearbeiten mit einer Handkreissäge wird eine sogenannte Trennscheibe verwendet. Bei bestimmten Metallen wie beispielsweise Aluminium können auch Sägeblätter mit einer sehr feinen Hartmetall-Zahnung benutzt werden. Trotz einer guten Maschine erfordert das Metall bearbeiten mit einer Handkreissäge viel Kraft und Erfahrung. Besser ist es, eine andere Säge, beispielsweise eine Stichsäge, wenn möglich eine Bandsäge oder eine Kappsäge für diese Arbeit auszuwählen.
Zudem sollte beachtet werden, dass bestimmte Metalle wie beispielsweise einige Aluminiumlegierungen dazu neigen, beim Metall bearbeiten an den Zähnen eines Kreissägeblattes haftenzubleiben, sodass das Werkzeug relativ schnell nicht mehr schneidet. Bei der Arbeit mit einer elektrischen Handkreissäge kann natürlich keine Schmierung des Sägeblattes mit einem Kühlschmiermittel erfolgen. Deshalb sollte zumindest beim Bearbeiten von Aluminium eine andere Säge ausgewählt werden.
Wofür wird eine Kantenfräsmaschine verwendet?
Eine Kantenfräsmaschine wird beim Metall bearbeiten für zwei Aufgaben verwendet. Mit einer solchen Maschine sind die Kanten an Werkstücken aus Metall mit wenigen Handgriffen entgratet. Grat entsteht immer dann, wenn die Flächen bearbeitet oder die Werkstücke auf ein bestimmtes Maß gesägt wurden. Entgraten wurde früher und wird auch heute noch häufig mit einer Feile durchgeführt. Eine Kantenfräsmaschine erledigt diese Arbeit jedoch deutlich schneller und präziser.
Der zweite Verwendungszweck für eine Kantenfräsmaschine ist das Fräsen einer maßhaltigen Phase an den Werkstückkanten. Auf diese Weise bearbeitete Werkstücke sind für den Handwerker einerseits sicherer in der Handhabung bei der weiteren Bearbeitung und andererseits sehen gefaste Kanten einfach besser aus.
Tipps für Heimwerker beim bearbeiten von Metall:
1. Metall schweißen
Metallschweißen ist ein bewährtes Verfahren, um Werkstücke aus dem gleichen Metall dauerhaft miteinander zu verbinden. Metall schweißen ist zudem ein preiswertes Verfahren und sehr schnell in der Ausführung.
2. Metall fräsen
Metall Fräsen zählt zu den anspruchsvollen Aufgaben beim Metall bearbeiten. Für akkurate Ergebnisse sind hier in aller Regel spezielle Fräsmaschinen erforderlich.
3. Metall drehen
Metall drehen funktioniert ähnlich wie Holz drechseln. Allerdings müssen die Maschinen zum Metall drehen deutlich stabiler konstruiert werden, damit die gedrehten Oberflächen nicht durch Maschine-Vibrationen beeinträchtigt werden.
4. Metall bohren
Metall bohren ist eine Standardaufgabe beim Metall bearbeiten. Metall kann freihändig mit einer Handbohrmaschine oder einer fest installierten Bohrmaschine gebohrt werden.
5. Metall sägen
Metall sägen ist ebenfalls von Hand oder mit einer Maschine möglich. Kleinere Werkstücke aus Metall lassen sich schnell von Hand sägen. Bei größeren Werkstücken ist der Einsatz einer elektrisch betriebenen Metallsäge empfehlenswert.
6. Metall schneiden
Metall schneiden ist rein mechanisch mit einer von handgeführten Schere, einer Tafel- oder Hebel-Schere oder mithilfe von Hitze - Schweißbrenner oder Plasmaschneider - möglich.
FAZIT:
Trotz der Vielzahl der heutzutage verwendeten Metalle mit unterschiedlichen Eigenschaften ist das Metall bearbeiten mit modernen Werkzeugen, Maschinen und Hilfsmitteln keine große Kunst mehr. Die meisten Aufgaben beim Metall bearbeiten können heute in jeder Hobbywerkstatt durchgeführt werden. Zudem sind die meisten Bearbeitungsmaschinen für Metall in den vergangenen Jahren deutlich günstiger geworden, ohne dass Einbußen bei der Qualität hingenommen werden müssen. Perfekte Ergebnisse beim Metall bearbeiten sind daher heute auch für Laien mit etwas Geschick und Übung erreichbar.